Sonntag, 15. Dezember 2013

In eigener Sache - Blogumzug

Liebe Leser,

vor ungefähr einem Jahr begann ich, über mein Reiseleben in Wolfgangs Reiseblog zu berichten. Anfänglich nur, um Eindrücke in Form eines persönlichen Tagebuches zu speichern und Daheimgebliebene auf dem Laufenden zu halten. 

Nach und nach erkannte ich aber, wie sehr mir andere Reiseblogs bei meinen Reiseplanungen halfen und jede Menge Lesevergnügen bereiteten. Das war der Zeitpunkt, an dem ich endgültig als mit der Reisebloggeritis infiziert galt und mir ernsthaft Gedanken machte, wie ich mein Baby Wolfgangs Reiseblog großziehe und fit fürs Leben in der großen weiten Reise-Blogosphäre mache.

Das erste Ergebnis dieser Überlegungen war, dass das Kleine neu eingekleidet wird und eine eigene Wohnung bekommt. An neuen Kleidern gab es ein neues CMS (Content Management System), nämlich WordPress, und für das Design der Klamotten zeichnet Elmastudio verantwortlich. Deren tolles Theme Pohutukawa erfordert ein selbstgehostetes WordPress und so ist Wolfgangs Reiseblog in eine eigene Wohnung auf meinem eigenen Server umgezogen. Natürlich gibt es auch ein eigenes Namensschild und ab sofort steht wolfgangs-reiseblog.de an der Tür.

Ich hoffe, euch gefällt die neue Bude und ihr kommt mich weiterhin besuchen. Spätestens am 31.12.2013 wird der Umzug abgeschlossen sein und dann gibt es hoffentlich uneingeschränktes Lesevergnügen auf


Man liest sich

Wolfgang

Dienstag, 10. Dezember 2013

Brückentag [sic!]

Das Heer der abhängig Beschäftigten wird jetzt enttäuscht werden; es steht kein verlängertes freies Wochenende ins Haus. Es geht lediglich um Brückenbauwerke, die in diesem speziellen Fall den Fluss Liffey in Dublin überspannen. Und davon gibt es recht viele.

Gestern begrüßte mich Dublin mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, welcher wiederum für fast sommerliche Temperaturen bis knapp unter die 20 Grad-Grenze sorgte. Da bot es sich doch an, dieses super Wetter für einen ausgedehnten Fotowalk zu nutzen und Indoor-Termine zu verschieben.


General Post Office
Los geht's! Zunächst überqueren wir den Liffey und gehen über die O'Connell Bridge ein kurzes Stück die O’Connel Street hoch bis wir vor einem Monument Irlands stehen, dem General Post Office. Für die Iren ist dieser Ort von hoher Bedeutung, weil er Symbol des irischen Kampfes um Unabhängigkeit von den Briten ist. Das General Post Office war Zentrum des - letztlich niedergeschlagenen - Osteraufstandes von 1916 und brannte bei den Kämpfen aus, wurde aber 1929 wieder aufgebaut.

Außergewöhnlicher, von weitem zu sehender Wegweiser zum GPO ist die lange Nadel, die Spire of Dublin (offiziell Monument of Light), eine 123 m hohe Edelstahlkonstruktion, die 2003 fertiggestellt wurde und an der Stelle der 1966 von der IRA gesprengten Nelson-Säule steht.

The Famine
The Famine
Doch zurück zum Liffey, hier geht es am Nordufer entlang Richtung Hafen. Schon nach kurzer Zeit stößt man am Custom House Quay auf ein weiteres Monument, die von Rowan Gillespie geschaffene Bronzeplastik The Famine Sculpture. Im Gegensatz zur Spire, die durch ihre Größe auffällt, überzeugt diese Figurengruppe durch die Eindringlichkeit der Darstellung sowie durch ihre realisitsche Gestaltung und erfüllt dadurch in idealer Weise den Zweck eines Denkmals, nämlich dazu anzuregen, einmal nachzudenken. The Famine Sculpture soll an die durch Kartoffel-Missernten verursachte große Hungersnot ("the great famine") zwischen 1845 und 1849 erinnern. Während dieser Zeit starben 500.000 Menschen und zwei Millionen wanderten in die USA aus. Zu den berühmten Spendern für dieses Denkmal zählen übrigens auch Bill und Hillary Clinton.



Geradezu in einem perversen Gegensatz zu der menschlichen Not, die diese Skulptur symbolisiert, steht das genau gegenüber am anderen Flussufer stehende pompöse Ensemble der Ulster Bank Group. Unwillkürlich drängen sich Begriffe wie Bankenrettung und Euroschutzschirm in meine Gedanken und ich werde noch nachdenklicher.




Nach diesem nachdenklichen Stop setzen wir unseren Spaziergang fort, passieren die 2007 erbaute Sean O'Casey Bridge und erreichen schon bald das fotografische Highlight des Tages, die Samuel Beckett Bridge. 

Diese vom spanischen Architekten und Bauingenieur Santiago Calatrava entworfene und am 10.12.2009 dem Verkehr übergebene Brücke ist in vielerlei Hinsicht ein Highlight. Zum einen natürlich optisch mit ihrer aufsehenerregenden Schrägseilkonstruktion und dem 48 Meter hohen, gebogenen Pylon, was ein an eine Harfe erinnerndes Gesamtbild ergibt, die als irisches Nationalinstrument gilt. Aber auch technisch sticht die Brücke hervor, sie ist nämlich auf nur einem, außerhalb des Fahrwassers gelegenen, Fundament drehbar gelagert und lässt sich bei Schiffsverkehr um 90° schwenken.




(Fortsetzung folgt)



Montag, 9. Dezember 2013

Nachricht von ...

Nein, nicht von Sam, sondern von Wolfgang. Der lebt noch und ist nach einigen Irrungen und Wirrungen (dazu später mehr) auf der Fahrt durch Irland heute wieder (verfrüht) in Dublin angekommen.

Mit dem Mietwagen gleich ins Parkhaus in der Fleet Street und dann mal im Fleet Street Hotel vorbeischauen, ob sie nicht vielleicht schon mein Kämmerchen für die nächsten drei Tage ausgefegt haben und ich schon morgens um 11 einziehen kann. Sorry, leider nicht, check in-time um 14:00 Uhr. Na gut, geh ich noch mal für kleine Königstiger und mache anschließend meinen ersten Walk. 

Komm ich zurück von der Toilet, flötet das nette Mädel an der Rezeption "Sir, I've found a room for you." Na bitte, geht doch. Schnell rüber ins Parkhaus, Gepäck aus dem Auto geholt und eingecheckt. Natürlich habe ich mich artig mit einem Tip für diese kindness bedankt.


Ein Hotel mit Charme und Seele und das Zimmer gefällt mir auch. Auf zu einem ersten kleinen Rundgang durchs Umfeld. Weit bin ich nicht gekommen; bin gleich im nur 50 m entfernten Hard Rock Cafe hängengeblieben. Coole Mukke, Remember-Ambiente mit Jimi Hendrix, Elvis Presley & Kollegen und der S.O.B. Burger für 16,95 € war mengenmäßig 'ne echte Aufgabe und zudem richtig lecker. Zwei Guinness dazu und die Welt war wieder in Ordnung.

Danach dachte ich, geh' doch mal das Bett im Hotel mit einem kleinen Verdauungsnickerchen testen; willst doch heute Abend noch eine Erkundungstour durch die irische Publandschaft machen. Gesagt, getan, geschnarcht ... auf geht's ins abendliche Dublin. 

Oops dachte ich, erst 20:00 Uhr und hier steppt schon der Bär. Jede Menge Mädels, aufgebrezelt bis zum geht nicht mehr, leicht bekleidet und nicht mehr des geraden Ganges mächtig, die männlichen Pendants nicht minder wankend ... ui, wie sieht das hier wohl in zwei, drei Stunden aus?

O.k., machste erst mal einen kleinen Spaziergang am Liffey und den Brücken über selbigen lang und schaust anschließend mal, ob du einen Schuppen mit Live Music und einem annnehmbaren Maß an Promillesammlern findest.

Um Neune war mein Rundgang beendet und ich habe mir ein etwas abseits gelegenes Pub gesucht, um eine Kleinigkeit zu essen, einen Humpen Guinness zu leeren und irischer Live Music zu horchen. Die vermeintliche Live Music, die draußen aus dem Lautsprecher tönte, konnte ich drinnen nicht ausmachen, und als der Kellner mich mit den Worten begrüßte "Kitchen is closed.", war mein Besuch schneller beendet als gedacht.


Auf dem Rückweg zum Hotel konnte ich dann beobachten, dass die Jungs und Mädels in und vor den Pubs in Temple Bar wohl noch ein Schüppchen nachgelegt hatten ... uiuiui, da war keiner unter 2 Promille dabei. Der Schärfste war der Typ im Leopardenanzug, der mit'm Bierglas in der Hand in der offenen Kutsche lag und irische Volkslieder grölte.

Kurz vorm Hotel noch ein Halt im Kiosk, drei Döschen Beamish, Genuine Draught Irish Stout, eingepackt und nebenan im Temple Take Out haltgemacht. Einer der "ich hab eigentlich schon mehr als genug-Jungs" verwickelte mich gleich in ein Gespräch nach dem berühmten "where do you come from"-Muster und schon bald wusste ich, dass Margrets (die Imbissbetreiberin) Currysauce die beste der Welt ist und er 'nen deutschen Arzt hat. Fish 'n Chips hab' ich trotzdem ohne die Currysauce mitgenommen.

Margret
Der mit dem deutschen Arzt

Donnerstag, 21. November 2013

Traumhaftes Barcelona

Palaver auf der Rambla
Ach, der Tag hat einfach zu wenige Stunden, um diese traumhafte Stadt erleben zu können. Wenn so wie heute den ganzen Tag die Sonne scheint, möchte man sich am liebsten auf der Rambla einen Stuhl nehmen, sich zu den Leuten setzen und über Gott und die Welt palavern.

Chillen am Hafen

Andererseits wartet auf den Reisenden so viel Schönes und Einzigartiges ... wie gesagt, der Tag müsste 48 Stunden haben. Drum habe ich mich von der Rambla losreißen müssen und bin mit dem Scooter durch die Stadt geflitzt, um möglichst viel zu sehen. Hafen, Columbus Monument, Sagrada Familia, Casa Mila, Casa Batlló, Park Güell und den Mercat de la Boqueria (Mercat de Sant Josep).


Fußgängerbrücke Rambla de Mar
Der Hafen im gleißenden Sonnenlicht, Segelschiffe, geschäftiges Treiben, chillende Besucher ... welch ein Feeling mitten im November.


Monument a Colom
Das 1888 zur Weltausstellung errichtete 60 m hohe Columbus Monument auf der Plaça del Portal de la Pau wurde gerade im Juni nach umfangreicher Renovierung wieder eröffnet und so habe ich 4 € investiert, um mich mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform fahren zu lassen. 


La Rambla
Von dort oben hat man einen schönen Ausblick auf den Yachthafen im Port Vell, das Einkaufszentrum Maremagnum und die Rambla. 

Auf der Rambla, oder besser den - in verschiedene Abschnitte unterteilten - Ramblas, könnte man Tage verbringen, ohne dass es langweilig wird. Shoppen gehen bis zum Abwinken, flanieren, chillen, people watching und und und. 


Tapabar
Wer das Flair von Märkten liebt, dem sei angeraten, den Mercat de la Boqueria an der Rambla de Sant Josep zu besuchen. Fleisch, Fisch, Gewürze, Käse, Pilze, Gemüse u.v.m. und das alles in einer berauschenden Vielfalt. An den zahlreichen Tapabars im und um den Markt herum wird bestens fürs leibliche Wohl gesorgt. Ein paar frisch zubereitete Pimientos Padron, ein Stück fangfrischer Fisch, zum Abschluss ein Café solo ... fantástico!

Liebhaber von Obstsäften mögen aus dem riesigen Angebot frischer, eisgekühlter Obstsäfte in allen erdenklichen Sorten und Mischungen wählen, ebenfalls fantástico. An einem Stand am Rand des Marktes habe ich für einen 0,2 l-Becher 1 € bezahlt.

Fortsetzung folgt (wenn ich wieder eine Internetverbindung habe, die für die Übertragung eines kleinen Bildchens nicht fünf Minuten oder mehr braucht.).

Dienstag, 19. November 2013

Gibt's das Wetter auch in schön?

Ankunft am Busbahnhof
Ein paar sonnige Tage sollten es werden und dann empfängt mich die Perle Kataloniens mit strömendem Regen, das war gar nicht nett, Señora Barcelona.

Der Flug Bremen - Girona mit Ryanair verlief reibungslos und in Girona ertönte wieder Ryanairs Pünktlichkeitsfanfare im Flieger. Raus zum Bus, Hin- und Rückfahrtticket Girona - Barcelona gekauft (25 €) und nach einer guten Stunde Fahrzeit stieg ich am Busbahnhof Barcelona Nord aus.

Nach kurzem Umherirren stieß ich auf den Taxistand und war froh, erst mal ein trockenes Dach über dem Kopf zu haben. Sygic sagte, es seien 3,3 km und 5 Minuten zum Hotel Acta Ink 606. Nach einem der gängigen Taxipreiskalkulatoren hätte das ca. 8 € gekostet. Der Fahrer schaffte es aber mit Umwegen auf 11,60 € und beschummelte mich beim Rausgeben auch noch um 1 € ... Taxifahrer *grrrr*.
Oriol

Der Empfang im Hotel Acta Ink 606 fiel dafür sehr herzlich aus und Rezeptionist Oriol, ein katalanischer Name und da ist er stolz drauf, versorgte mich gleich mit Karten, Metrofahrplan und Tipps. Ein erster Check des Zimmers fiel sehr positiv aus (Bewertung später).

Kurze Zeit später saß ich in dem von Oriol empfohlenen Restaurant, dem nahegelegenen Braseria Suyapa. Ein guter Tipp, wohlschmeckendes Essen, leckeres Bier und die Preise überraschend niedrig. Die Plata Combinado mit kleinem Steak, Käsekroketten, 2 Spiegeleiern und Pommes Frites für 8,50 €, das 0,3 l Bier 1,60 € und der Espresso 1,10 €. Geh' ich wieder hin.